Ein einfaches Alltagsproblem

Bei der Bearbeitung kleinerer, alltäglicher Probleme wird auch ein größerer Betriebsrat nach einem relativ einfachen Verfahren vorgehen. Und für einen kleineren Betriebsrat, der zwar eine Arbeitsteilung aber keine Ausschüsse haben dürfte, ist dieses Verfahren sogar der Normalfall. Apropos Arbeitsteilung:

Wenn bei einfachen Problembearbeitungen Aufträge zu vergeben sind, dann sollten diese nicht etwa automatisch beim Betriebsratsvorsitzenden landen (auch nicht in einem sehr kleinen Gremium) - alle Betriebsratsmitglieder sollten bei der Aufgabenvergabe möglichst gleichmäßig "bedacht" werden!
Aber auch beim einfachsten Verfahren einer Problembearbeitung kommt es auf die richtige Abfolge und vor allem auf den richtigen Einsatz der beiden Sitzungstypen (Routine und 1-Thema) an, wie das folgende Beispiel zeigt:
Schritt 1:
In der wöchentlichen Routine-Sitzung des Betriebsrats wird ein Problem kurz andiskutiert. Der Betriebsrat stellt fest, dass noch Informationen fehlen. Er beschließt, dass er eine Beratung braucht (z.B. durch die zuständige Gewerkschaft). Die Betriebsratsvorsitzende wird beauftragt, die Auskunft zu beschaffen. Termin: bis zur nächsten Sitzung in der kommenden Woche.
Schritt 2:
Nach einem Telefonat mit der Gewerkschaft fertigt die Betriebsratsvorsitzende eine Gesprächsnotiz an und sendet sie via E-Mail an alle Betriebsratsmitglieder. Da sich das Thema als wichtig herausgestellt hat, wird die nächste Betriebsratssitzung als 1-Thema-Sitzung einberufen.
Schritt 3:
Die Betriebsratsvorsitzende berichtet. Der Betriebsrat diskutiert die grobe Marschrichtung. Beschluss: erste schriftliche Stellungnahme mit fünf Fragen an den Arbeitgeber (mit Termin für eine Rückantwort).
Schritt 4:
Nach Eingang der Antwort des Arbeitgebers, wird das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Routine-Sitzung gesetzt und besprochen.Je nach Lage der Dinge ist das problem nun erledigt, es gibt einen neuen Arbeitsauftrag oder eine nochmalige 1-Thema-Sitzung.