Ein Stichwortkonzept erarbeiten

Wie das mit den Haupt- und Nebenstichworten funktionieren soll, kann nur an einem Beispiel erklärt werden. Nehmen wir einmal an, man möchte im Verlauf einer Rede auf die Rolle zu sprechen kommen, die gewerkschaftliche Vertrauensleute im Betrieb spielen könnten.

Erster Gedanke:
Es ist eine wichtige Aufgabe der Vertrauenleutearbeit, so etwas wie ein Bindeglied zwischen Betriebsrat und Belegschaft sowie zwischen Gewerkschaft und Gewerkschaftsmitgliedern zu sein. Dazu gehört es, Informationen von "unten" nach "oben", aber auch von "oben" nach "unten" zu vermitteln.
Zweiter Gedanke:
Auf diese "Briefträgerfunktion" kann und darf sich die Rolle der Vertrauensleute aber nicht beschränken. Sie sind auch aktive Interessenvertreter und sollen Einfluss ausüben auf die Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit
Wollte man diese beiden Gedanken mit jeweils einem Haupt- und einigen Nebenstichworten umsetzen, würde das wahrscheinlich so aussehen:
Probiert man nun, anhand dieser Stichworte die vorgegebenen Gedanken auszusprechen, wird man wahrscheinlich am Übergang vom ersten zum zweiten Gedanken ins Stocken kommen. "Aktive Interessenvertretung" - dieser Begriff taugt einfach nicht als "Initialzündung" für den nächsten Gedanken. Probieren wir also etwas anderes aus:
So sollte es besser funktionieren. Und das zeigt, dass es nicht immer die wichtigsten Wörter sein müssen, die als Hauptstichworte zum Einsatz kommen, sondern Wörter (oder Formulierungen), die den nächsten Gedanken in Schwung bringen können. Weitere Beispiele: "Aber" - "Trotzdem" - "Doch zunächst" - "Entscheidend aber ist" und so weiter...
Da muss man einfach etwas experimentieren, um den individuell richtigen Weg zum funktionierenden Stichwortkonzept zu finden. Im nächsten Schritt sollte man noch einen Blick auf einige wichtige technische Tipps für das Erstellen eines Stichwortkonzepts werfen, ehe es mit dem Thema "Wirkungsvolles Reden" weitergeht...