Finger weg von rhetorischen Tricks!

Rhetorik, also die Lehre vom öffentlichen Reden, hat keinen guten Ruf. Oft wird darunter verstanden, seine Zuhörer durch irgendwelche "rhetorische Tricks"  zu täuschen, zu "blenden"... Anders ausgedrückt: Die Art und Weise wie ich etwas sage, soll die Zuhörer dort überzeugen, wo es mit Sachargumenten allein vielleicht nicht zu schaffen wäre.
Das ist zwar nicht das, was ein Betriebsrat tun sollte. Der Wunsch allerdings, eine möglichst unfehlbar wirkende "rhetorische Trickkiste" zur Verfügung zu haben, ist durchaus verständlich. Zu oft macht man gerade im Betriebsratsamt die Erfahrung, allein mit guten Argumenten nicht durchzudringen.
Aber trotzdem:
Rhetorik in diesem Sinn bedeutet: Man will nicht überzeugen, man will überreden! Man will mit Tricks Zustimmung bekommen, wo man sie sonst nicht oder nicht so leicht bekäme!
Abgesehen davon, dass diese Art Rhetorik im wirklichen Leben sowieso nicht funktioniert (jedenfalls nicht auf Dauer), käme sie speziell für den Betriebsrat allerdings ohnehin nicht infrage. Ein Arbeitgeber mag (vielleicht!) einmal von einer kurzfristig wirkenden Täuschung der Belegschaft profitieren, ein Betriebsrat aber ganz gewiss nicht. Er braucht das langfristig wirkende (erworbene) Vertrauen der Arbeitnehmer.
Gut ist es allerdings, die wichtigsten rhetorischen Tricks (eine Liste dazu kann hier angeschaut und ausgedruckt werden) zu kennen, damit man sie durchschaut und möglichst "immun" dagegen wird.