Zum Schluss wird’s kompliziert

Nichts im Gespräch zwischen Gudrun Gundel und Karl Kowalski geht ohne Hieb und Gegenhieb. Kein Wunder also, das Gudrun Gundel nun doch etwas unwirsch wird...

Gudrun Gundel: "Mensch, nun lass mich doch mal ausreden und blubber nicht immer dazwischen. Da muss es eben eine offizielle Beschwerde von dir geben. Die können wir als Betriebsrat dann aufgreifen und mit der Geschäftsleitung drüber verhandeln, dass die dich in die Entgeltgruppe G nimmt. Das Problem ist nur – wir haben als Betriebsrat in so ‘ner Situation kein richtiges Mitbestimmungsrecht. Wenn der Alte also nicht mitspielt..."

Karl Kowalski: "Ich denk, ihr habt überall diese großartige Mitbestimmung? Na, das ist ja mal wieder typisch. Immer dicke Backen machen und wenn’s ernst wird, dann ist wieder nischt mit Pfeifen."

Gudrun Gundel: "Also weißt du, ich bin ja wirklich ein geduldiger Mensch. Aber langsam hab ich auch die Schnauze voll. Natürlich können wir was machen. Ich hab doch nur gesagt, oder ich wollte vielmehr sagen - wenn der Alte nicht mitspielt, dann musst du selber ran und in einer Feststellungsklage..."

Karl Kowalski: "Was für 'ne Klage?"

Gudrun Gundel: "Feststellungsklage. Das heißt, du musst im Notfall selber beim Arbeitsgericht klagen, dass du richtig eingruppiert wirst. Das können wir als Betriebsrat nicht für dich machen."

Karl Kowalski: "Na, nu lach ich mich aber schlapp. Wenn ich sowieso alles allein machen muss, wofür brauch ich dann ‘n Betriebsrat? Hä?"

Gudrun Gundel: "Wir helfen dir ja dabei. Du - ich muss jetzt weiter, der Meister guckt schon."

Karl Kowalski: "Nu mach dir bloß nicht gleich in die Hose!"

Gudrun Gundel: "Mach ich auch nicht. Aber... Also, ich klär die Sache heute noch ab. Und morgen früh sag ich dir dann, wie’s weitergeht. Und dann kriegen wir die Sache schon in den Griff. Einverstanden?"

Beim Schluss des Gesprächs ist es eine Bewertung natürlich besonders wichtig:
  • Gudrun Gundels Erklärung des (rechtlichen) Sachverhalts
  • ihr (vorläufiger) Abschluss des Gesprächs