Klare, eigene Positionen

Es ist nun einmal so:

Die Entscheidungsbefugnisse des Arbeitgebers sind relativ stark und die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats relativ schwach!

Eigentlich könnte der Arbeitgeber seine Absichten und Pläne also einfach auf den Tisch legen und sagen: "Das, Betriebsrat, will ich! Du kannst mich an einigen Stellen dazu zwingen, ein bisschen was zu ändern, wenn du deine Rechte einsetzt. Aber letzten Endes werde ich mich doch durchsetzen, denn ich habe die stärkeren Rechte!"

Das aber tut der Arbeitgeber in der Regel nicht oder zumindest nicht gleich. Er versucht vielmehr (von jenen leider seltenen Fällen abgesehen, wo eine Verhandlung eine Sachauseinandersetzung auf "gleicher Augenhöhe" ist) den Betriebsrat abzulenken und einzuwickeln

Aber warum macht er das so? Offensichtlich, weil er seine Macht so unverhüllt nicht zeigen will.

Der Arbeitgeber möchte erreichen, dass der Betriebsrat seinen Plänen (wenn vielleicht auch zähneknirschend) zustimmt! Er möchte einen offenen Konflikt mit dem Betriebsrat vermeiden, weil er befürchten muss, dass ein solcher Konflikt auf die ganze Belegschaft übergreift und damit die Umsetzung seiner Pläne in die Praxis mindestens erschwert würde!

Natürlich weiß der Arbeitgeber, dass er dabei auch Zugeständnisse wird machen müssen. Aber diese Zugeständnisse werden (so hofft er mit Recht) kleiner sein, als bei einem offenen Konflikt - mindestens aber billiger!

Für den Betriebsrat kommt es während der Verhandlung deshalb darauf an, dass die unterschiedlichen, ja, gegensätzlichen Positionen so klar wie möglich auf den Tisch kommen! Jede Verschleierung und Ablenkung schwächt die Verhandlungsposition des Betriebsrats!

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