Ablaufplanung für die Betriebsversammlung

1. Schritt:
Der Betriebsrat sammelt alle Themen, die in der Betriebsversammlung angesprochen werden sollen oder müssen und legt fest, welche Themen im Routinebericht "verbraten" werden, und für welche Themen es sinnvoll ist, einen eigenen Schwerpunktbericht auszuarbeiten. Die Reihenfolge der Themen wird bestimmt.

2. Schritt:
Der Betriebsrat entscheidet, zu welchem dieser Themen an welcher Stelle ein zusätzlicher Rednereinsatz sinnvoll wäre und wann die Aussprachen zu Berichten, Reden und Stellungnahmen stattfinden sollen. Da sich bei diesem Vorgehen die Art und Reihenfolge der einzelnen Versammlungsthemen an den ja stets unterschiedlichen Problemen und Themen der Betriebsversammlung ausrichten, müsste dabei auch immer ein anderer Ablauf der Betriebsversammlung herauskommen.

Dazu einige praktische Beispiele (wer sich die Mühe macht, sie genau anzuschauen, wird etliche Anregungen für eine auf größtmögliche Wirksamkeit gezielte Ablaufplanung bekommen):


Beispiel 1: Neue Projekte

  1. Routine-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats - Aussprache
  2. Bericht der Geschäftsleitung über die personelle, soziale und wirtschaftliche Lage des Betriebs - Aussprache
  3. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema "Arbeitszeit­erfassung", eventuell mit Ergänzungen zum Thema und Bericht über Erfahrungen in anderen Betrieben durch den Gewerkschafts­sekretär - Aussprache
  4. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema "Beurteilungsverfahren in der Verwaltung"
  5. Stellungnahme und Erläuterung durch die Personalleitung - Aussprache

Beispiel 2: Thema neue Technik

  1. Routine-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats - Aussprache
  2. Referat des Gewerkschaftssekretärs zum Thema: "Neue Techniken in Produktion und Verwaltung"
  3. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema: "Gestaltung der Bildschirmarbeitsplätze in unserer Verwaltung" mit anschließender Erläuterung und Stellungnahme des Arbeitgebers
  4. Aussprache zu diesem Thema, als Diskussionsrednerin dabei: die Betriebsratsvorsitzende eines nahe gelegenen Betriebs der gleichen Branche

Beispiel 3: Stilllegung droht

  1. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema "Abteilung X soll stillgelegt werden" - Aussprache / eingeschoben: Stellungnahme und rechtliche Informationen durch den Gewerkschaftssekretär - Fortsetzung der Aussprache
  2. Bericht des Arbeitgebers zum Thema "Stilllegung der Abteilung X" - Aussprache
  3. Referat des Gewerkschaftssekretärs zum Thema "Betriebsänderung - rechtliche Lage und Möglichkeiten der Gegenwehr" - Aussprache über das weitere Vorgehen

Beispiel 4: Viele verschiedene Themen

  1. Routine-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats mit Aussprache zum Tätigkeitsbericht
  2. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema ›Verschärfung der Torkontrollen geplant!‹ mit Aussprache zu diesem Thema
  3. Bericht des Arbeitgebers zur personellen, wirtschaftlichen und sozialen Lage des Betriebs
  4. Schwerpunkt-Tätigkeitsbericht des Betriebsrats zum Thema "Abbau betrieblicher Sozialleistungen steht bevor!", ergänzende Bemerkungen zur Rechtslage und Stellungnahme durch den Gewerkschaftssekretär - Aussprache zu den Themen­blöcken 3 und 4
  5. Referat des Gewerkschaftssekretärs zum Thema "Zwischenergebnisse der Tarifrunde" - Aussprache